Vom 28. bis 31. Oktober hatten wir, die zehnten Klassen, zwei Schauspieler vom Treibkraft Theater aus Hamm zu Besuch. Diese brachten uns die Wichtigkeit der Demokratie und was Demokratie überhaupt bedeutet mithilfe eines interaktiven Theaterstücks in jeder Klasse näher.
Zu Beginn teilten wir unsere Klasse in zwei Hälften. Jede Hälfte durfte ihre eigene Partei gründen und sich einen eigenen kreativen Namen und ein eigenes Wahlprogramm mit individuellen Schwerpunkten wie z.B. Migration und Grenzkontrollen, Gleichberechtigung der Geschlechter oder die Höhe des Bürgergelds ausdenken. Die „Parteien“ wurden anschließend von einem der Schauspieler in einer Art Wahlkampf-TV-Duell vertreten. Dort haben die beiden versucht, die Gegenseite von ihrer Partei zu überzeugen. Nach ihren Reden wurde gewählt und jeder von uns konnte eine Stimme abgeben. Bei den Wahlergebnissen stellte sich allerdings später heraus, dass diese gefälscht wurden…

Im zweiten Teil des Theaterstücks wurde immer deutlicher, dass einer von den Schauspielern einen stark rechts orientierten Mann spielte. Der andere hielt sich deutlich an das Grundgesetz, war aber argumentativ deutlich schwächer. Sie haben uns als SchülerInnen durch Fragen und Aufforderungen viel eingebunden, wodurch die Problematik rechter Aussagen verständlicher wurde und zum Nachdenken anregte. Ihre ausführliche Diskussion über Immigration und die Politik in Deutschland, in der sie einige Zitate der AfD einbrachten, ist immer weiter in einen Streit ausgeartet. Sie haben sich beleidigt, bis der Rechtsradikale den anderen an einen Stuhl fesseln wollte. An diesem Punkt ist ein Mitschüler dazwischen gegangen und hat sich für den Mann eingesetzt, der an den Stuhl gefesselt werden sollte. Diese Reaktion hat uns deutlich gemacht, wie wichtig es ist, anderen Menschen zu helfen und für die Würde des Menschen einzustehen – vor allem gegen rechtsradikale Meinungen. Nachdem die Schauspieler am Ende auflösten, dass dieser Streit nicht real war, haben sie uns erklärt, wie das Schauspiel geendet hätte, wenn niemand eingeschritten wäre. Der an den Stuhl gefesselte Mann wäre durch „Waterboarding“ weiter durch gefoltert worden.
Ich persönlich fand es sehr gut, dass die beiden Schauspieler und besucht haben, da uns durch die viele Interaktion dieses wichtige Thema veranschaulicht und näher gebracht wurde. Zudem ist mir auch noch deutlicher geworden, wie wichtig es ist, selbst zu handeln, da wir die nächste Generation sind, die die Verantwortung tragen. Ich habe außerdem noch ein paar MitschülerInnen gefragt und das war ihr Feedback:
„Ich fand den Demokratie-Workshop schön, da die Schauspieler die Aufmerksamkeit der Zuhörer aufrechterhalten haben. Dadurch wurde der Workshop auch spannend und man fühlt sich trotzdem gut aufgeklärt.“-Emilia
„Ich fand den Workshop sehr gut, da es eine lustige Idee war, etwas über das Thema beizubringen. Auch, dass sie am Anfang nicht gesagt haben, dass es ein Theaterstück war, fand ich gut.“-Jorik
„Der Workshop hat mir gezeigt, wie wichtig Zivilcourage und der Einsatz für Menschlichkeit ist, besonders in Bezug auf Themen wie Migration und Gleichberechtigung. Es war beeindruckend, wie die interaktiven Elemente und die Schauspieler die Realität eines Wahlkampfs dargestellt haben.“-Haidar
Von Lara Theilmeier-Aldehoff