Jahrgangstufenfahrten der Q2
Am Ende der Q2 stehen die wichtigsten Ereignisse der Schullaufbahn: die Abiturprüfungen und die feierliche Schulentlassung nach der bestandenen Prüfung. Von vielen Schülerinnen und Schüler genauso ersehnt sind die Ereignisse am Anfang des Schuljahres: die Jahrgangsstufenfahrten der Q2. In Rahmen des Fahrtenprogramms des Einstein-Gymnasiums erhalten die angehenden Abiturientinnen und Abiturienten noch einmal die Gelegenheit zu vielfältigen kulturellen, gesellschaftlichen und sportlichen Erlebnissen. In diesem Jahr wurden drei Fahrtenziele angesteuert:Gemeinsam mit Frau Dr. Audehm und Herrn Uhlmann machte sich eine Gruppe auf den Weg nach Venedig, während Frau Hoffrichter und Herr Addicks eine Gruppe auf ihrer Studienreise nach Canterbury begleiteten. Zum Surfen auf der Insel Rügen war die von Frau Hildebrand, Herrn Pfeil und Herrn Kizilkan begleitete Gruppe. Berichte über die Fahrten werden hier zu lesen sein, sobald sie von den Gruppen fertiggestellt wurden.
Die Venedig-Fahrt
Nach einer (überhaupt nicht anstrengenden) 20-stündigen Fahrt erreichten wir unser a&o Hostel in Mestre bei Venedig. Nach dem Abendessen im Hostel folgte eine abendlichen Runde UNO. (Un)ausgeschlafen ging es am nächsten Morgen mit dem Bus nach Padua. Nach einer lehrreichen Führung durch die Innenstadt, über den Piazza delle Erbe (den Gewürzmarkt), den Piazza della Frutta (den Fruchtmarkt) und die Basilika des Heiligen Antonius, konnten wir uns eigenständig in der Stadt umsehen. In Padua lassen sich die weltberühmten Fresken von Giotto, die Gebeine des Hl. Antonius und des Evangelisten Lukas sowie der Lehrstuhl von Galileo Galilei in der Universität bestaunen. Danach erklommen wir die Euganeischen Hügel nahe Padua. Die Wanderung führte uns durch einen Wald und entlang von Weinhängen über (zu) sehr naturbelassene Wanderwege. Am Ende der Wanderung eröffnete sich uns ein malerischer Blick auf die Abtei Praglia. Nach der Rückkehr ins a&o Hostel fuhren viele Gruppen abends mit dem Zug in das Herz der Lagunenstadt. Bei anbrechender Dunkelheit und von Tagestouristen befreit wirkte die Stadt ganz besonders schön. Am nächsten Morgen ging es mit dem Bus in die aus Shakespeares „Romeo und Julia“ bekannte Stadt Verona. Hier konnten wir die große antike Arena besichtigen, in der bereits die alten Römer ihre Gladiatoren anfeuerten. Auch der „echte“ Balkon (oder Sarg) der Julia ist hier zu bestaunen. Unterhalb des Torre dei Lamberti passierten wir einen Bogen, an den ein Walknochen gekettet war. Der Legende nach stürzt dieser auf den Menschen hinab, der in seinem Leben noch nie eine Sünde begangen hat. Aus unerklärlichen Gründen ist er nicht auf einen von uns hinabgestürzt.
Neben seinem Pferdefleisch ist die in der Po-Ebene gelegene Stadt für ihre tierischen Herrscher aus dem Geschlecht der Scaliger bekannt, die Namen wie Cangrande I. (Großer Hund) trugen. Die pompösen gotischen Mausoleen sowie das am Ufer der Etsch gelegene Castelvecchio wurden von dieser Herrscherfamilie erbaut.
In der im Stadtzentrum gelegenen Kirche Santa Maria Matricolare, die für ihre reiche Ausmalung bekannt ist, lässt sich das erste von vielen auf dieser Reise zu bestaunenden Altarbildern von Tizian sehen.
Am darauffolgenden Morgen fuhren wir alle gemeinsam mit dem Zug zur Station Venezia Santa Lucia im Herzen der Stadt. Bei einer Führung durch die Sestiere Cannaregio und San Polo sahen wir das ehemalige jüdische Ghetto. Daraufhin besichtigten wir die Kirche Santa Maria Gloriosa die Frari, in der zwei Werke von Tizian sowie das pompöse Grabmal des Künstlers zu bestaunen sind.
Dann hatten wir den Tag zur freien Verfügung und konnten entlang der romantischen Kanäle und überfüllten Gassen, vorbei an pittoresken Gebäuden wie Kirchen und Palazzi, flanieren, die italienische Kulinarik kosten oder eines der zahlreichen Museen und Sehenswürdigkeiten, wie die Scuola Grande di San Rocco, besichtigen. In ihren prunkvollen Sälen sind einige der größten Meisterwerke Tintorettos zu sehen.
Am nächsten Tag, den wir ebenfalls in Venedig verbrachten, führte unser Weg entlang des Platzes, an dem der berühmteste Venezianer, Marco Polo, lebte. Dann besichtigten wir die Renaissance-Kirche San Salvatore, in der zwei weitere Altarbilder Tizians zu sehen sind.
Anschließend erreichten wir gemeinsam den weltberühmten Markusplatz, an dem der namensgebende Markusdom liegt, der in byzantinischer Zeit errichtet wurde. Dort befinden sich auch der Campanile sowie die bekannte Torre dell’Orologio. Umfasst wird der Platz von den Prokuratien, in denen sich das bekannte Caffè Florian befindet.
Der Markusdom ist im Inneren über und über mit prachtvollen goldenen Mosaiken ausgeschmückt und beherbergt religiöse Heiligtümer, die die Venezianer aus dem gesamten Mittelmeerraum erbeuteten.
An den Dom grenzt der Dogenpalast, der ein reich ausgestaltetes Interieur besitzt. Er ist über die berühmte Seufzerbrücke mit dem Gefängnis verbunden.
Am Ende des Platzes liegen die Colonne di S. Marco e S. Teodoro. Das Aufhalten zwischen beiden Säulen soll Unheil bringen.
Von hier aus ist es möglich, mit einem Vaporetto den berühmten Canal Grande entlangzufahren. Auf dem Canal fährt man an Sehenswürdigkeiten wie der Kirche S. Maria della Salute, die weitere Werke Tizians beherbergt, und an prunkvollen und geschichtsträchtigen Palazzi vorbei. Zum Höhepunkt der Fahrt passiert man die berühmte Rialtobrücke.
Am Abfahrtstag hatten wir, nachdem die Koffer sicher im Bus verstaut waren, noch ein paar Stunden Freizeit. Viele Gruppen fuhren mit dem Zug nach Padua oder Venedig. Hier konnte man sich noch ein letztes Mal im Straßen- und Touristengewirr verlieren und letzte Souvenirs einkaufen.
Gegen Abend hielten wir planmäßig für rund zwei Stunden in der Südtiroler Stadt Brixen. Dort genossen wir das abendliche Alpenpanorama und konnten mit Blick auf den Weißen Turm oder den Brixener Dom die Fahrt ausklingen lassen. Wir erreichten die Heimat gegen acht Uhr am nächsten Morgen.
Die Rügen-Fahrt
Am 25.8.2024 machten wir uns (ein Teil der Q2) auf den Weg nach Rügen. Wir trafen uns morgens um 5:50 Uhr am Bahnhof in Rheda und fuhren dann gemeinsam mit dem Zug nach Prora auf Rügen. Nachdem wir nach über 9 Stunden Fahrt am Bahnhof in Prora angekommen waren, mussten wir noch ein Stück zu Fuß mit den Koffern im Schlepptau zu unserer Jugendherberge laufen. Dort angekommen teilten wir uns auf die Zimmer auf und bezogen unsere Betten. Außerdem teilten wir uns in zwei Gruppen auf, in denen wir die nächsten Tage Windsurfen lernen konnten. Danach gab es noch Abendessen und dann war der Tag auch schon vorbei.
Nach dem Frühstück am nächsten Morgen ging es für die erste Windsurfgruppe los. Wir bekamen zunächst eine Einführung und uns wurden, passend zu unserer Größe, Segel zugeordnet. Danach ging es das erste Mal aufs Wasser. Die Bedingungen waren optimal, als gab leichten Wind für den Vortrieb und die Ostsee zeigte sich ganz ruhig, sodass uns die Wellen nicht vom Board warfen. Wir übten erstmal auf den Boards zu stehen und das Segel hochzuziehen. Wenn das schon gut klappte, durfte man auch schon ein bisschen geradeausfahren. Die ersten SportlerInnen entpuppten sich dabei bereits als Wassersporttalente. Nach der Stunde war die 2. Gruppe dran, die dann auch für 2 Stunden das gleiche Programm absolvierte. Nach einer kurzen Mittagspause, in der wir unsere Lunchboxen leerten und neue Kraft sammelten, ging es am Nachmittag weiter. Dort hatte jede Gruppe jeweils wieder 2 Stunden Windsurfunterricht. Abends gab es dann noch etwas Warmes zu essen und danach nutzten einige die freie Zeit zum Volleyball oder Tischtennis spielen oder für eine gesellige Runde am Strand, bis wir dann spätestens um 22 Uhr auf den Zimmern sein sollten.
Am nächsten Tag gab es, wie jeden Tag um 8 Uhr, Frühstück und dann ging es wieder für die erste Gruppe um 9 Uhr zu unseren Segelboards. Die andere Gruppe konnte sich in der Zeit am Strand aufhalten und sich mit Strandspielen wie Spikeball beschäftigen. Vormittags war es noch möglich für uns zu surfen, am Nachmittag war jedoch der Wind zu stark, sodass wir die Chance hatten von unseren Surflehrern Stand- Up- Paddeln zu lernen. Als Abendprogramm hatten sich unsere LehrerInnen eine Olympiade für uns ausgedacht, in der wir verschiedene Aufgaben lösen mussten. Wir wurden in 4 Gruppen eingeteilt und begannen in unserem Gebäude. Dort mussten wir verschiedene Gegenstände aus unseren Zimmern holen, die schnellste Gruppe bekam einen Punkt. Danach ging es nach draußen an den Strand, wo die schönste Sandburg sowie die längste Murmelbahn gebaut wurden. In der letzte Challenge buddelten wir alle fleißig am DLRG-Wachturm. Der dort vergrabene Schatz war ein Getränk für alle. Dieses konnten wir anschließend am Lagerfeuer mit Stockbrot genießen. So endete ein schöner zweiter Tag.
Den darauffolgenden Tag ging es morgens nach dem Frühstück direkt im Wasser weiter. Da der Wind weiterhin so stark war, durften wir mit unseren Boards das Surfen ohne Segel (Wellenreiten) ausprobieren. Wer das nicht ausprobieren wollte, durfte auch Stand-up paddeln oder es mit dem Windsurfen probieren. Am Wellenreiten hatten alle viel Spaß. Am Nachmittag ging es für uns mit dem Zug nach Stralsund. Dort durften wir uns frei aufhalten und die Stadt erkunden.
Abends grillten wir dann an der Jugendherberge und ließen den Abend entspannt ausklingen.
An unserem letzten ganzen Tag auf Rügen stand erneut das Wellenreiten im Fokus, da aufgrund des starken Windes des Vortages die Wellen sehr hoch waren. Die Stunde ging diesmal länger als 2 Stunden, also durften wir die Boards noch länger ausleihen. Einige waren vier Stunden am Stück im Wasser und ritten die Wellen, manche sogar zu zweit auf einem Board. Nachmittags machten wir uns dann gemeinsam mit dem Zug auf nach Binz. Dort durften wir uns 2 Stunden aufhalten und erneut die Stadt erkunden. Den Abschluss bildete ein gemeinsames Abendessen beim Italiener.
Am Abreisetag mussten wir bis 10 Uhr ausgecheckt haben. Davor packten wir aber erstmal unsere letzten Sachen zusammen und zogen unsere Betten ab. Da unser Zug erst um 14 Uhr abfuhr, nutzen einige die Zeit, um sich mit Proviant im Supermarkt einzudecken. Andere ließen die Zeit beim Tischtennis oder bei Gesellschaftsspielen verstreichen. Ohne große Probleme und mit nur 10 Minuten Verspätung kamen wir dann um 23:50 Uhr in Rheda am Bahnhof an. Alles waren erschöpft von der langen Fahrt, aber glücklich, eine schöne Stufenfahrt gehabt zu haben. Besonders die abwechslungsreichen Wassersportangebote sowie das perfekte Wetter (durchweg Sonne und 25 Grad) und die gute Stimmung machten die Fahrt zu einem tollen Erlebnis.