Ein Auschwitz-Überlebender besucht die Israel-AG
Hugo Heinemann, der 27 Monate in Auschwitz inhaftiert war und dort überlebte, besuchte kürzlich die Israel-AG und die SchülerInnen der Jahrgangsstufe 9. Dies war nicht sein erster Besuch an unsere Schule, für die Mitglieder der neuen AG aber kam er zum ersten Mal.Herr Heinemann erzählte uns von seinem Leben und Leiden unter den Nazis als "Mischling ersten Grades".
Der heute 87jährige , der 1924 in Bochum geboren wurde, kam 1943 nach Auschwitz. Er hatte Glück, dass er in das Lager Auschwitz III / Monowice kam, in ein Arbeitslager.
Seit seiner Ankunft dort war er nicht mehr Hugo Heinemann, sondern die Nummer "104946", die ihm auf seinen linken Unterarm geritzt wurde.
In Monowitz musste er unter unwürdigsten Bedingungen hart arbeiten,- und das für 150 g Brot, eine dünne Scheibe Wurst und ein wenig Suppe. Das war für den 18Jährigen die tägliche Essensration.
Heinemann berichtete relativ kühl und emotionslos über das Leid und die Demütigungen. Manchmal aber brach doch die innere Erschütterung durch, gerade dann, wenn er über die Hinrichtungen sprach, die er und seine Leidensgenossen zur Abschreckung mit ansehen mussten.
Wir Schüler waren erstaunt, wie viele Namen und Daten Herr Heinemann noch wusste und wie genau er berichtete.
Viele von uns waren geschockt von all dem. "Man musste manchmal wörtlich über Leichen gehen“ sagte er und: "Überlebt habe ich nur, weil ich viele Freunde hatte, die mir irgendwie halfen zu überleben.“
Am Ende bedankte er sich bei uns, bevor wir ihm herzlich danken konnten. Er hat uns ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte sehr lebendig und konkret vor Augen geführt.
"Damit so etwas nie wieder passiert...“ gab er uns noch mit auf den Weg.