„Werkwoche“ im Künstlerhaus Schwalenberg


Der Kunst-LK der Q1 hielt sich zum Ende dieses Schuljahres für einige Tage im Künstlerhaus Schwalenberg auf. Von Mittwoch bis Sonntag durften wir im Dachgeschoss-Atelier des vom LWL geförderten Hauses arbeiten, das wir uns mit einem Stipendiaten aus Leipzig teilten.

Schwalenberg ist ein kleiner, idyllischer Ort mit einem Ortskern der Weserrenaissance, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, das Rathaus ist aus dem 13. Jahrhundert. Zur „Malerstadt“ wurde Schwalenberg im ausgehenden 19. Jahrhundert, als sich zahlreiche Künstler aus Großstädten wie Berlin oder Düsseldorf hier niederließen.

Täglich begann das künstlerische Arbeiten um 9 Uhr. In zwei Blöcken wurde vormittags und nachmittags (und manachmal sogar zusätzlich spät abends!) gearbeitet. Es gab Übungen in verschiedenen Techniken, das Mixen von Materialien wie Aquarell, Kohle und Pastell sowie experimentelles Vorgehen waren die Vorgaben. Neben freien Übungen wurde im Lauf des Aufenthalts das Thema „Die alte Zeit“ gestellt, zu dem jede/r sich auf eine eigene, künstlerische Reise begeben hat, um persönliche Gedanken in einer dazu passenden medialen Form zu verwirklichen. Als Motive benutzen wir architektonische Elemente aus Schwalenberg, Gegenstände wie eine Clown-Puppe oder einen Teddybär sowie Fotos und Abbildungen aus Zeitschriften; Handys und digitale Vorlagen waren im Atelier verboten, was sowohl Vor- als auch Nachteile hatte.

Mit einem hohen Grad an Selbständigkeit und Motivation entstanden so sehr starke und individuell höchst unterschiedliche Arbeiten, an denen sogar noch abends außerhalb der offiziellen Arbeitsblöcke weitergemalt und -gezeichnet wurde. Heraus gekommen sind deutlich individuelle Themen. Z.B. beschäftigete sich eine Schülerin mit tragisch vergessenem Spielzeug, eine andere mit einer Garnspule, die sich wie ein Vanitassymbol nach und nach abwickelt, sich verändernde kulturelle Techniken in der Disco oder persönliche Erinnerungen an das eigene Aufwachsen waren weitere Themen. Stark geprägt war der Prozess von der besonderen Atmosphäre des Künstlerhauses, ohne die das intensive Arbeiten außerhalb des genormten Schulalltags kaum möglich gewesen wäre.

Abgerundet wurden die Tage durch gemeinsame Essen, Spiele und einen stinklangweiligen Film über den Künstler Edvard Munch, den wir ganz bestimmt nie wieder schauen werden! Insgesamt sind wir dankbar für die spannende, produktive Zeit!




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