Beratung am EG

Das Beratungskonzept am Einstein-Gymnasium gliedert sich in die klassische Lernberatung, in die Hochbegabungsberatung sowie in die psychosoziale Beratung. Jede Form der Beratung soll ein niedrigschwelliges Angebot darstellen, das unserer Schülerinnen und Schüler je nach Bedarf in allen Jahrgangsstufen nutzen können. 

Hochbegabungsförderung

Die Hochbegabungsberatung  am EG wird durch drei ausgebildete ECHA-KollegInnen in individualisierter Form für Kinder mit besonderen Begabungen angeboten und arbeitet eng mit der Lernberatung zusammen.  

Da hochbegabte und besonders leistungsstarke Schülerinnen und Schüler in der Schule nicht immer angemessen unterstützt werden, weil der Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit häufig auf der Förderung eher leistungsschwacher Lernerinnen und Lerner liegt, ist uns die Förderung dieser Kinder ein besonderes Anliegen.

Wir fühlen uns am Einstein-Gymnasium dazu verpflichtet, den Hochleisterinnen und Hochleistern eine für sie passende Lernumgebung zu schaffen, die ihrem besonderen Forschungsdrang entspricht, ihnen ein freies und selbstständiges Lernen ermöglicht und die ihre besonderen Fähigkeiten bereits im frühen Alter fordern und fördern hilft, um die Nachhaltigkeit ihrer Lernmotivation zu verfestigen, einem Underachievement entgegenzuwirken und sie individuell und möglichst umfassend auf ihre weitere akademische Laufbahn vorzubereiten.

Drei Lehrkräfte des Einstein-Gymnasiums bilden, wie oben bereits erwähnt, als „Specialists in Gifted Education“ ein Team zur Begabtenförderung. Sie haben an der Universität Münster das ECHA-Diplom erlangt, sind Ansprechpartner für die Beratung von Eltern, Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte, betreuen besonders begabte Schülerinnen und Schüler und koordinieren individuell zugeschnittene Enrichment- und Akzelerationsmaßnahmen unterschiedlicher Art, inner- wie außerschulisch. Dazu gehört zum Beispiel der Unterrichtsbesuch in ausgewählten Fächern in einer höheren Jahrgangsstufe, das Verlassen des Regelunterrichtes, um an einem eigenen Projekt zu arbeiten oder um an Begabungsförderungsangeboten der Bezirksregierung teilzunehmen oder die Möglichkeit des „Studieren ab 15“ an der Uni Bielefeld, wofür die SchülerInnen dann, soweit erforderlich, vom Regelunterricht beurlaubt werden.

Growth Mindset

Das Konzept Growth Mindset ist ein weiterer Bestandteil der Beratung am EG und fördert die Überzeugung, dass Fähigkeiten und Intelligenz durch Anstrengung, Übung und kontinuierliches Lernen entwickelt werden können. Anstatt Herausforderungen als Hindernisse zu sehen, werden sie als Chancen zur persönlichen und akademischen Weiterentwicklung betrachtet. In der Lernberatung hilft das Growth Mindset den Lernenden dabei, Rückschläge und Fehler als Lernmöglichkeiten zu verstehen und motiviert sie, durch Beharrlichkeit und eine positive Einstellung ihr volles Potenzial zu entfalten. Das Team der Lernberatung erweitert sein Angebot derzeit in diese Richtung, um den Schülerinnen und Schülern am Einstein-Gymnasium verschiedene Module zur Förderung des Growth Mindset anbieten zu können.

Psychosoziale Beratung

Neben der Lern- und Hochbegabungsberatung gibt es am Einstein-Gymnasium die psychosoziale Beratung, welche als Anlaufstelle für hilfesuchende SchülerInnen dient, denen es durch z.B. problematische Familiensituation, Schicksalsschläge oder psychische Leiden schwer bzw. nicht mehr möglich ist, unbeschwert und erfolgreich am Schulleben teilzunehmen. Zuständige Personen sind eine Beratungslehrerin aus dem Kollegium (Frau Kretzschmar) sowie der Schulsozialarbeiter unserer Schule (Herr Walz). Diese Beratung steht außerdem im engen Kontakt zur Jugendhilfe, damit ein breites Netzwerk an Hilfsmaßnahmen zur Verfügung gestellt werden kann. Im Falle von Cybermobbing gibt es Lehrkräfte mit besonderer Expertise im Krisenteam der Schule.

Lernberatung

Unsere Lernberatung versteht sich grundsätzlich als wichtiger Bestandteil des Konzeptes zur individuellen Förderung von SchülerInnen und eröffnet als niedrigschwelliges und klar strukturiertes Beratungsangebot und als „Insel im Schulalltag“ besondere Chancen.      

Die Lernberatung richtet ihren Blick auf das einzelne Kind mit seinen schulischen Problemen und nimmt dabei eine ganzheitliche Perspektive ein. Das heißt, die Lernberatungslehrkräfte schauen auf seine fachlichen Schwierigkeiten, gleichzeitig aber auch auf damit zusammenhängende persönliche und soziale Besonderheiten (Lernbiographie, Beziehung zu MitschülerInnen, familiäre Unterstützung…). Lernberatung verfolgt dabei eine doppelte Zielsetzung: Dem einzelnen Schüler und der einzelnen Schülerin gegenüber begreift sie sich als eine intensive Form von „Hilfe zur Selbsthilfe“ – die Kinder sollen wieder eigenständig und erfolgreich am Unterricht teilnehmen und so auch den entsprechenden Leistungsanforderungen genügen können. Darüber hinaus will sie die einzelnen Fach- und KlassenlehrerInnen entlasten, die Wiederholerquote niedrig halten und helfen, den Schulalltag reibungsloser zu gestalten. Die SchülerInnen bekommen von den KollegInnen aus dem Lernberatungsteam Hilfestellungen zu Themen wie Organisation, Lernen, Wochenplanarbeit, Vorbereitung auf Klassenarbeiten etc. Sie erarbeiten gemeinsam Konzepte zu Verbesserung der individuellen Lernsituation und treffen sich dafür über mehrere Wochen nach einem individuell rhythmisierten Schema. 

Die Beratungssituationen ergeben sich dadurch, dass SchülerInnen, KollegInnen oder Eltern Kontakt mit den BeratungslehrerInnen aufnehmen und dadurch den Beratungsprozess anstoßen. Der Beratungsprozess orientiert sich dabei an den vier Aufgaben: Klären des Ist-Zustandes & Diagnostizieren (Entwicklungsverlauf, Ressourcen, Probleminterpretationen…), Aktivieren von Veränderungsbereitschaft (Motivationen, eigene Ziele setzen…), Begleiten & Unterstützen (Absprachen, Lernschritte initiieren, Lernstrategien klären …)  sowie Kontrollieren & Rückmelden (Vorhaben und Absprachen überprüfen).       

Diese Aufgaben werden einerseits durch Strategien wie Zuhören, Anregen, Zuwenden, Verstehen, Einfühlen, Ermuntern, Wertschätzen bearbeitet – also im Sinne von „verständnisvolle Hilfe anbieten“, andererseits aber auch durch Strategien wie Nachhilfe geben, Verpflichten, Anschieben, Verbindlichkeiten einfordern, Kontrollieren…  – also im Sinne von „Wegweiser sein“.                                     

Die stattgefundenen Beratungsprozesse werden dokumentiert und die SchülerInnen erhalten zusätzlich eine schriftliche Rückmeldung auf den halbjährlich verteilten individualisierten Rückmeldebögen der Schule.